Die meisten Smartphone-Hersteller brüsten sich mit dem besten, was sie haben, dem sog. Flagship-Modell. Dieses wird in aller Regel einmal im Jahr aktualisiert und nicht wenige Nutzer wollen dann das neueste Modell haben. Aber ist das wirklich noch notwendig?
Marktsättigung
Apple und Samsung, die beiden größten Smartphone-Hersteller (jedenfalls nach Modellen) spüren es momentan am eigenen Leib: Bei Smartphones hat sich eine Art Marktsättigung eingestellt. Das bedeutet, dass Anwender nicht mehr zwingend bei jedem Upgrade ihr Smartphone austauschen – warum auch, es kann doch alles. Und das ist genau der Punkt: Bei Smartphones ist ein gewisses Level erreicht, bei dem der Leidensdruck eher niedrig ist.
Früher war das anders
Smartphones haben den Consumer-Markt quasi erst seit 2007 mit der Markteinführung des iPhones erreicht. Vorher standen sie eher in dem Ruf, vor allem teuer zu sein und nur für Geschäftsleute interessant zu sein. Wer will schon unterwegs E-Mails lesen. Das hat sich mit den vielen Apps, die es mittlerweile gibt, stark geändert. Einerseits sind soziale Netzwerke in der gleichen Zeit immer beliebter geworden, andererseits kamen Messenger wie WhatsApp auf, die ein Smartphone voraussetzten. Damals waren die Geräte auch noch nicht so weit entwickelt. Die Prozessoren waren langsam, die Software schlecht optimiert, Webseiten noch für große Desktop-Rechner optimiert. Es gab vieles, das man als Hersteller verbessern konnte.
Was will ich überhaupt?
Den meisten Nutzern sind viele Smartphone-Funktionen ziemlich egal. WhatsApp muss laufen, die Kamera soll gute Bilder machen, man muss Facebook und Twitter nutzen können und wenn der Akku wenigstens einen Tag überlebt, wird auch keiner meckern. Die Crux für die Hersteller: Auch mit einem zwei Jahre alten Smartphone lässt sich all das erreichen. Android 4.x „Jelly Bean“ ist seit bald drei Jahren auf dem Markt und wird noch gut von Apps unterstützt. iPhone-User müssen sich überhaupt keine Sorgen machen: Selbst das iPhone 4s von 2011 wird noch mit Updates versorgt. Dass man mit dem schon fast drei Jahre alten iPhone 5S noch gut auskommen kann (wenn die Bildschirmgröße ausreicht), ist dabei nur ein Symptom davon, dass die meisten Neuerungen von Smartphones für den Endanwender schlicht uninteressant sind. Das aktuelle Gerät kann alles und ist schnell genug.
Günstig an neue Smartphones kommen
Angebot und Nachfrage gehen Hand in Hand. Da die Nachfrage nach Smartphones allmählich abflacht, gibt es gewissermaßen ein Überangebot. Für den Kunden bedeutet das zweierlei Dinge: Einerseits ist die Anschaffung eines neuen Smartphones recht günstig, vor allem in Zusammenhang mit einem Vertrag. Vergleichsportale wie Preis24 zeigen, dass man für moderne Smartphones wie das Samsung Galaxy S7 Edge häufig nicht einmal etwas dazuzahlen muss. Andererseits bedeutet das, dass man nach den zwei Jahren, die ein Vertrag üblicherweise läuft, nicht unbedingt ein neues Smartphone benötigt, wenn das alte noch seinen Dienst verrichtet. Man kann also den Vertrag ohne neues Smartphone verlängern (oder einen günstigeren Tarif suchen) und spart noch mehr.