Um mit Cobots effizient zu arbeiten und optimale Arbeitsabläufe zu erreichen, ist schon vor ihrem Einsatz dessen Ziel klar zu definieren. Ein häufiges Motiv ist es, Taktzeitfresser im Produktionsprozess mit dem Cobot zu eliminieren. Diese müssen zuvor genau identifiziert werden. Dass der Cobot dabei dem Menschen gleichzeitig schwere Arbeiten abnimmt, versteht sich von selbst.
Produktionsumgebung beachten
Unternehmen sollten genau prüfen, wo ein Cobot die höchste Effizienz erzielt. Dazu müssen sie ihn kennen, was die Hersteller mit einer Roboterdemo unterstützen, sie müssen aber auch die Integration in die eigene Produktionsumgebung genau antizipieren. Der Cobothersteller unterstützt diese Überlegungen und verweist auf ähnliche Anwendungsszenarien in anderen Betrieben. Darauf aufbauend erstellt er ein Konzept, das die erforderlichen Komponenten für den Cobot exakt benennt. Nach dessen Entwicklung erfolgt ein virtueller Test und den Bedingungen der Produktionsumgebung beim Anwender. Dieses Testing schafft die Voraussetzung für eine Integration des Cobots beim Anwender binnen maximal zwei Tagen, häufig auch schneller.
Optimierungen vor Ort
Sobald der Cobot integriert wurde, können die Beschäftigten des Anwenderunternehmens kleinere Optimierungen selbst vornehmen. In der Regel geht es darum, direkt am Arbeitsplatz des Cobots die Bewegungsabläufe, die der Roboterarm ausführt, exakt an die Taktzeiten der Maschine anzupassen. Hierfür verfügen Cobots über eine relativ einfache Bedienoberfläche. Der Hersteller wird die Beschäftigten des Anwenderunternehmens in diese einführen, was in der Regel selten länger als eine Stunde dauert.
Optimierung per Cobotsimulation
Die Optimierung und damit Steigerung der Effizienz lässt sich auch per Cobotsimulation durchführen. Das geschieht vor dem ersten Einsatz, aber auch im laufenden Betrieb eines Unternehmens, dessen Cobots häufiger wechselnde Aufgaben übernehmen. Diese ergeben sich durch Änderungen in der Produktion, für die der Roboterarm dann andere Bewegungen als beim vorherigen Werkstück ausführen muss. Für die Cobotsimulation erstellen die Anwender ein digitales Arbeitsszenario mit einer speziellen Software. Wenn die Arbeitsabläufe digital perfekt funktionieren, wird das betreffende Programm in der physischen Produktion eingesetzt.
Wichtige Fragen bei der Cobotsimulation
Damit die Cobotsimulation das reale Geschehen genau abbildet, müssen sich Anwender einige entscheidende Fragen stellen. Zu diesen gehören:
- Wie groß muss der Cobot sein?
- Wo ist er zu platzieren?
- Welche Bewegungen führt der Roboterarm exakt aus?
- Welche Taktzeiten muss der Cobot einhalten?
- Wie ist die Gefahr von Kollisionen zu minimieren?
An anderer Stelle sind wir schon auf die Sicherheitsmerkmale, -normierungen und -vorschriften bei Cobots eingegangen. Daher hier nur kurz zusammengefasst: Kollisionen führen technisch bedingt praktisch nie zu Arbeitsunfällen, weil der Cobot über Sensoren und Kameras diese vermeidet und bei echter Gefahr augenblicklich stoppt. Doch schon die Gefahr von Kollisionen, die einen Stillstand der Anlage auslösen würde, sollte für optimale Arbeitsabläufe eliminiert werden.
Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Die im Jahr 2023 wieder stark in den Fokus gerückte Künstliche Intelligenz kommt bei Cobots schon länger zum Einsatz. Die Maschinen sind schon seit einigen Jahren damit ausgestattet, wie eine Studie von MordorIntelligence nahelegt. Diese betrachtet den Zeitraum 2018 bis 2023 und stellt ein starkes Anwachsen des KI-Anteils in der Robotik fest, der zu einer rasant steigenden Effizienz führt. Gleichzeitig kommen Cobots in immer mehr Branchen zum Einsatz, weil sich mit ihnen Arbeitsabläufe so stark optimieren lassen.