Die National Security Agency, kurz NSA genannt, hat im letzten Jahr für Schlagzeilen gesorgt: Zu den Aufgaben des amerikanischen Geheimdienstes gehört es, die elektronische Kommunikation weltweit zu überwachen, zu entschlüsseln und auszuwerten. Dadurch wurde 2013 schließlich eine globale Überwachungs- und Spionageaffäre ausgelöst. Doch wie kam es dazu?
Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden enthüllte Anfang Juni, dass alleine in Deutschland jeden Monat bis zu einer halben Milliarde Telefonate, E-Mails und SMS verdachtsunabhängig überwacht wurden – sogar von der Bundesregierung. Dadurch machten sich nicht nur Angst, Wut und Empörung unter den Bürgern breit: auch ihr Surfverhalten hat sich dadurch verändert.
Nutzer setzen auf deutsche Unternehmen
Durch das Ausspähen von persönlichen Daten wurde der Ruf amerikanischer Internetanbieter stark beschädigt: Millionen deutscher Nutzer setzen seit dem Vorfall vermehrt auf deutsche E-Mail-Konten (u.a. gmx.de, web.de und 1&1) und alternative Suchmaschinen zu Google. Und auch die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter werden von 32 % der User seitdem seltener oder gar nicht mehr besucht. Doch selbst wenn sich das Surfverhalten der Deutschen durch den NSA-Datenskandal deutlich verändert hat, gehen sie dadurch nicht seltener online. Ganz im Gegenteil: Deutsche Internetseiten boomen nach wie vor.
Deutschland geht Tag und Nacht online
In Schnitt verbringen die Deutschen 140 Minuten am Tag im Internet, 34 % von ihnen nutzen jede freie Minute zum Surfen. Möglich wird das mit den günstigen Internettarifen für Schmal- und Breitbandanschlüsse (u.a. ISDN, Modem, DSL und Kabel), die vielerorts angeboten werden. Wer sich für eine Flatrate entscheidet, kann zu Hause Tag und Nacht im Internet surfen. Und das tun die meisten User auch: Während sich Männer vorrangig für Webseiten interessieren, die sich mit Autos und Computern, Erotik und Fußball beschäftigen, surfen Frauen in erster Linie auf Mode- und Familienseiten – die von deutschen Providern betrieben werden, versteht sich.
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