Der Thermotransferdruck arbeitet im Gegensatz zu den meisten anderen Druckverfahren nicht mit mechanischem Anschlag oder Andruck, sondern nutzt punktuelle Hitzeerzeugung. Auf diese Weise ist das Verfahren auch für Materialien geeignet, die mit Tintenstrahl- oder Laserdruckern nicht bedruckt werden können, wie Kunststoffoberflächen und Folien. Zudem ist das Druckergebnis qualitativ hochwertig und dauerhafter als bei vielen anderen Druckverfahren. Deswegen wird die Technologie vor allem für langfristige Kennzeichnungen, etwa im Rahmen der Produktkennzeichnung oder Lebensmittelkennzeichnung genutzt.
Funktionsweise von Thermotransferdruck
Der Thermotransferdruck nutzt Folien, die mit temperaturempfindlicher Farbe beschichtet sind. Sie wird zwischen Thermodruckkopf und Papier geführt. Der Thermodruckkopf verfügt über mehrere Hundert Heizelemente, die computergesteuert sind und das Druckbild übertragen. Wird eines dieser Elemente angesteuert, wird dessen Kopf erhitzt und bringt die Farbe zum Schmelzen und überträgt sie auf das Papier. Die Heizelemente haben dabei direkten Kontakt mit der Rückseite des Thermotransferfarbbands, während diese wiederum Kontakt mit dem zu bedruckenden Material hat. Dieses wird zusammen mit dem Farbband zwischen Andruckwalte und Druckkopf transportiert.
Thermotransferdruck im Vergleich zum Laserdruck
Auf den ersten Blick sind Laserdrucker sowohl in der Anschaffung als auch im Gebrauch wesentlich günstiger. Dies hängt jedoch sehr stark davon ab, wie viel der Fläche bedruckt werden muss. Der Thermotransferdrucker verwendet immer eine ganze Folie und ist deswegen für Drucke, bei denen der tatsächliche Anteil an Schrift oder Grafik gering ist, im Vergleich zum Laserdrucker wesentlich teurer. Dieser benötigt nämlich Toner an denen Stellen, die auch tatsächlich bedruckt werden. Ab einer Schwärzung von 15 % dreht sich dieses Verhältnis jedoch um und Thermotransferdrucker werden günstiger als Laserdrucker. Hinzu kommt die höhere Geschwindigkeit der Thermotransferdrucker, gerade gegenüber herkömmlichen Laserdruckern. Es gibt zwar auch Laserdrucker mit einer wesentlich höheren Druckgeschwindigkeit, diese sind jedoch in der Anschaffung teurer als Thermotransferdrucker. Im Vergleich von herkömmlichen Laserdruckern und Thermotransferdruckern punktet der Thermotransferdruck außerdem mit einer besseren Druckqualität. Dafür ist das Druckbild gerastert und mehrfarbige Drucke sind nur kompliziert mit mehreren Drucken möglich.
Wie unterscheidet sich Thermosublimationsdruck von Thermotransferdruck?
Das Verfahren des Thermosublimationsdrucks ähnelt sich zwar, die Farbe wird jedoch verdampft und nicht geschmolzen. Auch hier kann nur eine Farbe gleichzeitig genutzt werden, was einen mehrfarbigen Druck nur mit hohem Zeitaufwand ermöglicht. Außerdem muss der fertige Druck durch eine transparente Schutzschicht abgedeckt werden, um eine hohe Haltbarkeit zu erreichen. Dafür ermöglicht das Druckverfahren, die Menge der zu übertragenden Farbe genau zu steuern, sodass die Farbechtheit und –Intensität sehr hoch ist. Thermosublimationsdrucker sind in der Lage, die Qualität eines Farbfotos zu erreichen und werden zunehmend auch in Privathaushalten eingesetzt.
Weiterführende Infos:
Thermosublimation: Vor und Nachteile
Midrange Thermodrucker – Intermec Easy Coder
Foto: Symbolbild von Vernon Chan // flickr.com / CC BY 2.0