Früher war es Gang und Gebe, dass man Akkus von Handys auswechseln konnte. Heute ist das vereinzelt noch der Fall, was zwei Fragen in den Raum stellt: Warum ist das so und ist das überhaupt sinnvoll? Die Antworten darauf sind nicht so eindeutig, wie das auf den ersten Blick aussieht.
Die Sache mit dem Akku
Besonders Apple wurde häufig dafür kritisiert, dass man den Akku des iPhone (und davor des iPod) nicht austauschen kann. Oder zumindest nicht auf eine relativ einfache Art und Weise. Mittlerweile haben sich einige Hersteller zu diesem Schritt entschieden. Tatsächlich ist es mittlerweile so, dass die meisten Premium-Smartphones nicht mehr mit einem einfach zu wechselnden Akku kommen.
Aber warum ist das so? Das hat verschiedene Gründe. Einerseits soll dem Nutzer der Eindruck erweckt werden, dass das Gerät pflegeleicht ist. Ein einfach zu wechselnder Akku hinterlässt den Eindruck, dass es früher oder später notwendig ist, ihn auszutauschen. Andererseits gibt die Vorgehensweise dem Hersteller ein paar Freiheiten, auf die er nicht verzichten möchte. Der Akku kann größer werden und man kann das Gehäuse robuster bauen. Denn es muss keine Möglichkeit geschaffen werden, an den Akku zu kommen. Also kann auch das Gehäuse einfacher gestaltet werden. Dazu kommt, dass es somit leichter möglich ist, einen wertigen Eindruck zu vermitteln, weil nichts knarzt.
Wechselbarer Akku: Ein überschätztes Feature?
Vor allem Umweltschützer kritisieren das Vorgehen, den Akku nicht wechselbar zu gestalten. Schnell liegt der Vorwurf der „geplanten Obsoleszenz“ im Raum, dem Hersteller sei mehr damit geholfen, wenn der Nutzer das Smartphone aufgrund eines toten Smartphones austauscht. So einfach ist das aber nicht: Denn die ersten zwei Jahre nach dem Kauf ist es die Pflicht des Herstellers, bei einem Defekt für Ersatz zu sorgen. Darüber hinaus werden Smartphones selten länger als zwei Jahre verwendet, bevor sie aus ganz anderen Gründen ausgetauscht werden. Und zuletzt ist der Akku mittlerweile zwar noch immer ein Verschleißteil, aber keines mehr, das in kurzen Abständen gewechselt werden muss. Dazu kommt, dass der Hersteller sich Support-Anfragen spart, weil der Nutzer einen groben Fehler im Inneren des Gehäuses begangen hat. Es gibt einfach keinen Zugang zum Inneren.
Akkutausch ist dennoch möglich
Selbst wenn man das alles in Betracht zieht, ist der Akku dennoch ein Verschleißteil. Aber keine Angst, die meisten Smartphones erlauben einen Austausch, wenn man ans Innere gelangt. Dafür ist zwar gerne mal proprietäres Werkzeug von Nöten, aber unmöglich ist es nicht. Die Akkus gibt es beispielsweise im Akkushop online zu kaufen, die Anleitungen zum Austausch (und das Werkzeug) bei iFixit. Im Zweifelsfall kann man sich auch an eine Handy-Werkstatt wenden oder sogar an den Hersteller. In diesen Fällen ist sogar eine fachgerechte Entsorgung es alten Akkus garantiert.