Einmal weg von den Skandalen und zurück zu den Tugenden des Samsung Galaxy Note 7. Denn technisch hat das Smartphone einiges auf dem Kasten. Neu ist beispielsweise ein Iris-Scanner, der die zweite biometrische Entsperrtechnik nach dem Fingerabdruck darstellt. Aber wie funktioniert er?
Ich seh‘ dich!
Der Iris-Scanner des Galaxy Note 7 basiert auf zwei Kameras. Da wäre eine „normale“ Kamera und eine Infrarot-Kamera. Letztere wird benötigt, damit das System auch bei schlechten Lichtverhältnissen funktioniert. Die Iris, auch bekannt als Regenbogenhaut, beinhaltet ein Muster, das einmalig ist. Ähnlich wie der Fingerabdruck lässt sich damit eindeutig erkennen, ob der Nutzer der registrierte Anwender ist oder nicht. Im Gegensatz zum Fingerabdruck muss das Smartphone für das Erkennen aber nicht berührt werden, ein einfachen Draufschauen genügt bereits.
Es ist übrigens, ähnlich wie beim Fingerabdruck, nicht so, dass das Smartphone ein Foto speichert. Das wäre viel zu ungenau, könnte zu einfach gefälscht werden und würde oftmals nicht funktionieren. Beispielsweise käme das System dann in Schwierigkeiten, wenn eine Spiegelung zu sehen wäre. Stattdessen liest das Gerät das Auge ein und sucht sich signifikante Punkte. Daraus wird ein gut zu speicherndes Muster generiert, das das Auge eindeutig definiert, aber trotzdem fehlertolerant genug ist, um zuverlässig zu funktionieren.
Ist der Iris-Scanner die Zukunft?
Das lässt sich noch nicht beurteilen. Fingerabdrucksensoren sind mittlerweile etabliert und in so gut wie jedem Smartphone zu finden, das etwas auf sich hält. Der Vorteil des Iris-Scanners ist ganz klar die optische Komponente: Ein Anfassen ist nicht notwendig. Dem System wird weiterhin nachgesagt, extrem zuverlässig zu sein. Eine Fehlerquote von lediglich 1:1,2 Millionen wird angegeben. Aus Erfahrung weiß man, dass der Fingerabdruck des Öfteren nicht erkannt wird (zumindest ist es nicht umgekehrt).
Auf der anderen Seite ist der Iris-Scanner im Unterschied zum Fingerabdrucksensor relativ langsam. Während moderne Touch-Systeme nahezu verzögerungsfrei erkennen, ob der Zugriff in Ordnung ist oder nicht, legt der Iris-Scanner eine Gedenksekunde ein. Das kann andererseits durchaus gewollt sein: Beim iPhone 6s haben sich zahlreiche Nutzer darüber beschwert, dass Touch ID so schnell ist, dass sie gar keine Benachrichtigungen mehr lesen konnten.
Letztendlich wird auch der Iris-Scanner in Zukunft weiterentwickelt werden und vermutlich schneller reagieren können. Ob er sich gegenüber anderen biometrischen Erkennungsmethoden dauerhaft durchsetzen wird, muss sich aber erst noch zeigen.